Papier aus Algen
von Johanna Thamm
Algen, die im Treibsel vorhanden sind, eignen sich zur Herstellung von Papier und stellen damit eine umweltfreundliche Alternative zur klassischen Papierherstellung dar. Ausgangsstoffe für das Algenpapier sind Zellulose, Algen und Wasser. Die Algen müssen allerdings zuerst aus dem Treibsel heraussortiert werden, um sie danach getrocknet und zerkleinert dem Zellulose-Wasser-Gemisch beizumengen. Mithilfe von Thermopressen kann das Papier anschließend getrocknet und gepresst werden. Die in den Algen enthaltenden Fulvosäuren und Polysaccharide können dem Papier bessere mechanische und chemische Eigenschaften verleihen, wie Festigkeit, Steifigkeit oder Widerstandsfähigkeit gegen Fette und Lösungsmittel. Der Vorteil gegenüber der klassischen Papierherstellung besteht zudem darin, dass bei der Verwendung von Algen keine umweltschädlichen Nebenprodukte erzeugt werden.
Der Chemiker Achille Monegato meldete bereits 1993 das Patent für ein Verfahren zur Herstellung von Papier aus Algen an, bei dem die Algen getrocknet und in Partikel von weniger als 500 Nanometer zerkleinert werden. Dieses Verfahren wird bis heute in der Papierfabrik Favini in Italien verwendet.
Weitere Links:
Hamburger Abendblatt (04.08.2003) Papier aus den giftgrünen Alster-Algen
Kieler Nachrichten (04.12.2009) Von Stichlingen und Seegras-Papier
Tagesspiegel (30.10.2001) Aus einer Plage wird schickes Designer-Papier
Patent 1993 für ein Verfahren zur Herstellung von Papier aus Algen
Luca Tancredi Barone (23.09.2017) Die Welt Des Drucks, FAVINI II